Afghanistan: Eiskalter Entzug | ARTE Reportage
Die Taliban jagen Drogenabhängige in Kabul und zwingen Tausende zu einem kalten Entzug hinter Klinik-Gittern.
Seit die Taliban im August 2021 wieder die Macht in Kabul übernahmen, hat sich die humanitäre Lage dramatisch verschlechtert. In Kabul jagen Taliban-Kommandos Drogenabhängige, um sie zur Rehabilitation in einer Klinik zu zwingen. Diese Klinik wurde bereits 2016 von der alten Regierung in einer ehemaligen US-Basis eingerichtet, für ursprünglich 1.000 Patienten, die dort 45 Tage lang entgiftet werden sollten. Die Taliban aber liefern viel mehr Patienten ein als vorgesehen, zu einem eiskalten Entzug hinter Gittern, ohne Medikamente, die Patienten hungern, es fehlt dort an allem.
Afghanistan ist der größte Opiumproduzent der Welt. In den letzten 20 Jahren verdienten die Taliban und die Warlords Milliarden US-Dollars mit dem Export von Heroin, damit finanzierten sie ihren Krieg gegen den Westen. Nun erklären sie den Drogen und den Drogenabhängigen den Krieg. Sie treffen damit vor allem tief traumatisierte Menschen. Denn 40 Jahre Krieg, Armut und Arbeitslosigkeit haben von den heute 39 Millionen Afghanen bis zu 5 Millionen in die Sucht nach Heroin und anderen Drogen getrieben.
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Video auf YouTube verfügbar bis 20/06/2025
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