Mongolei: Vom Segen und Fluch der Kohle | ARTE Reportage
Seit 20 Jahren befeuern die Förderung und der Export der Kohle die Wirtschaft in der Mongolei, dank der Kohle wuchsen neue Städte in den Himmel: Die Hauptstadt Ulan Bator etwa entwickelt sich rasant. In der Wüste Gobi, 10 Autostunden von Ulan Bator entfernt, sind Männer wie Altan Tsog stolz darauf, die größten Kohlereserven der Welt auszubeuten.
Die Tavan Tolgoi-Mine steht auf über 7 Milliarden Tonnen Kohle, ausbeutbar im Tagebau. Aber Altan Tsog hat auch eine Tochter, sie ist zwei Jahre alt, und sie leidet an einer Herzkrankheit. Nach Ansicht der Ärzte ist der Kohlestaub schuld daran. Er schwebt überall und immer in der Luft. Laut einer aktuellen UNICEF-Studie hat sich die Zahl der Lungenerkrankungen in der Mongolei in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. Lungenentzündungen sind mittlerweile die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren. Kinder, die in kohlebeheizten Jurten aufwachsen, haben eine um 40% geringere Atemkapazität als der Durschnitt ihrer Altergenossen.
In Ulan Bator, wo mehr als die Hälfte der mongolischen Bevölkerung lebt, ist der Himmel schwarz vom Kohlerauch der Öfen, die Luft dick, klebrig und mit Rußflocken gesättigt. Dort messen sie Rekordwerte für die Luftverschmutzung. Die Regierung hat das Problem erkannt und wenigstens die Verwendung der schmutzigen Rohkohle verboten. Die Mongolei ist jedoch wirtschaftlich zu sehr von der Kohle abhängig: Das Land hat nicht die Mittel, um eine echte Umweltpolitik zu betreiben. Und so wird der Segen allmählich zu einem Fluch…
Produktionsjahr: 2022;
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Video auf Youtube verfügbar bis zum 10/01/2025
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